19.10.2022

Stadtmission Karlsruhe bei Forum „Wohnen heute“

Wohnen im Pflegeheim? Eine Lebens-und Versorgungsform auch in der Zukunft. Dennoch: Viele Menschen suchen nach weiteren, alternativen Wohnformen, um möglichst lange in einem „eigenen“ Zuhause leben zu können. Wie könnten diese aussehen? Und wie können Künstliche Intelligenz und Digitalisierung das Wohnen und Leben im Alter unterstützen? Das war Thema einer interessanten Veranstaltung.

Volles Haus bei der Veranstaltungsreihe „Forum Wohnen Heute„. Das Format, das der Immobilienanbieter Seeger & Dürr aus Stutensee gemeinsam mit der Volksbank Bruchsal-Bretten initiiert hat, beschäftigt sich in seiner 11. Ausgabe mit dem Thema „Wohnen in Alter“.
Wolfgang Betting, Vorstandsvorsitzender der Ev. Stadtmission Karlsruhe, setzte dabei den Schwerpunkt seines Vortrags auf die Wohnformen, André Peters, Vorstand des Diakonischen Werks Baden auf den Schwerpunkt Digitalisierung im Alter.

Wie und wo werden wir wohnen, wenn wir älter sind? „Vielleicht im Betreuten Wohnen in Thailand, Kosten unter 2.000 Euro im Monat“, so Betting. Am liebsten würden jedoch viele gerne in den eigenen vier Wänden bleiben. „Jetzt kommen alternative Wohnformen ins Spiel, wie sie in Zukunft auch die Stadtmission anbieten wird“, führt Wolfgang Betting weiter aus.

Menschen möchten in ihrem vertrauten Umfeld sein und bleiben, brauchen Kontakte und Gesellschaft. „Lebendige Quartiere sind die Zukunft“, ist sich der Vorstandsvorsitzende der Stadtmission sicher. Mitten im Leben, in der eigenen Wohnung – und doch gut versorgt. „Ein solches Quartier entwickeln wir aktuell mit Seeger & Dürr mitten in Stutensee: Im neuen Concordia Quartier entsteht ein Mix aus Gewerbe, Praxen und Wohneinheiten für Studierende aber auch Appartements für ältere Menschen mit der Option auf hauseigene Pflegeangebote.“

Mit dieser Idee sei man nah dran an einem Pflegeheim, ohne eines zu sein. In das Concorida Quartier werden außerdem die Quartiersmanagerin der Stadtmission einziehen sowie ein Büro für Ambulante Pflege der Evangelischen Sozialstation Karlsruhe. Die könnte das Angebot für Betreutes Pflegewohnen übernehmen. Baubeginn für das innovative Quartier soll im Frühjahr 2023 sein.

Neben den Wohnformen gibt es allerhand smarte Helferlein, die das Älterwerden so angenehm wie möglich machen sollen. André Peters, Vorstand des Diakonischen Werk Badens, weiß um die Herausforderungen der Digitalisierung. „Wir haben bereits einen Fachkräftemangel in der Pflege, der wird bis 2050 noch größer werden. Aus diesem Grund setzen Forscher schon heute auf den Bürger-Profi-Technik-Mix in der Betreuung älterer Menschen“, so Peters in seinem Fachvortrag.

Bürger, weil sich Menschen verstärkt wieder im Ehrenamt engagieren müssten, Profis meint die Pflegefachleute und Technik sind Assistenzsysteme, die den Alltag älterer Menschen vereinfachen sollen. „AAL heißt das Zauberwort, Ambiant Assisted Living„, führt Peters weiter aus. Das können technische Hilfssysteme sein, wie Sensoren für Sturzerkennung oder Roboter, die pflegerische Aufgaben übernehmen wie Fieber messen oder Medikamente verabreichen. „Eine KI ersetzt natürlich nicht den Kontakt zu anderen Menschen“, weiß Peters. Die Technik, so André Peters, wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.

Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, ist eigentlich schon Realität danke intelligenter Helfer wie Siri und Alexa.