11.09.2023

Neue Personalbemessung: Stadtmission Karlsruhe sehr gut vorbereitet

In den nächsten Monaten ändert sich Einiges in der Pflege. Stichwort: Neue Personalbemessung. Danach werden die Bewohner:innen auch bei der Evangelischen Stadtmission Karlsruhe dann nach einem anderen Personalmodell versorgt. Es bleibt bei der hohen Qualität, da erfüllt die Karlsruher Stadtmission Karlsruhe weiterhin die höchsten Standards, wie die Prüfungen beispielsweise des Medizinischen Dienstes regelmäßig zeigen. Was den Personalschlüssel betrifft wird es tiefgreifende Änderungen geben. Das PeBeM, das Personalbemessungsverfahren, sieht die Karlsruher Stadtmission dabei als Chance für die Pflege.

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Die Idee hinter dem neuen PeBeM: Mithilfe wissenschaftlicher Daten wird nun jeder pflegebedürftige Mensch in einer stationären Pflegeeinrichtung anhand seines Pflegegrades ein realistischer Bedarf der Pflegeleistungen ermittelt und zugestanden. Für die Ausführung dieser Tätigkeiten wurde ein bestimmtes Level an fachlichem Wissen zugewiesen und festgelegt. Daraus ergaben sich drei Mitarbeitendengruppen:

  • Fachkraft
  • Hilfskraft mit (1- oder 2-jähriger) Ausbildung
  • Hilfskraft ohne entsprechende Ausbildung für Tätigkeiten am Bewohner
  • Hilfskraft ohne entsprechende Ausbildung für bewohnerferne, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie Betten machen, Schränke aufräumen oder ähnliches

Für die Arbeitsorganisation bedeutet das zukünftige Modell zum Beispiel, dass es wohnbereichsübergreifende Tourenpläne ähnlich der ambulanten Pflege geben wird. Das gehört zu den praktischen Veränderungen, die jetzt schon im Pflegealltag geübt und umgesetzt werden.

Und für die Fachkräfte bedeutet dies zukünftig: sie übernehmen inhaltlich nur noch Aufgaben, für die es auch wirklich eine Fachkraft braucht. So die Theorie. „Wir haben natürlich noch einige Anlaufschwierigkeiten das neue Verfahren umzusetzen“, sagt Pflegedirektorin Simone Bohn. Jeden Tag würde es aber schon ein bisschen besser laufen in den sechs Einrichtungen der Stadtmission Karlsruhe.

Neues Verfahren stärkt Personaldecke

Mit dem neuen PeBeM soll ein sogenannter Qualifikationenmix entstehen, von dem alle Mitarbeitenden profitieren sollen. „Die Pflege soll dadurch wieder attraktiver werden, uns plagt schließlich der Fachkräftemangel wie in kaum einer anderen Branche“, so Bohn. „Durch die Personalbemessung wird die Pflege auf mehrere Schultern verteilt und die Fachkräfte können wieder das machen, was sie mal gelernt haben: Pflegen.“ Sie ist sich sicher, dass das PeBeM ein Schritt in die richtige Richtung ist, um den Beruf in den Altenpflege wieder attraktiver zu machen und mehr in den Mittelpunkt zu rücken für Schulabgänger:innen und Bewerber:innen.

Das sind einschneidende Veränderungen, dessen sind sich alle bewusst. Aber Herausforderungen seien zum Überwinden da, da sind sich die Leitungskräfte der Stadtmission Karlsruhe einig. Daher haben sie sich vor knapp zwei Jahren auf die Reise gemacht, das neue Gesetz der Personalbemessung (PeBeM) zu verstehen, zu planen und in die Häuser zu bringen.

Stadtmission Karlsruhe schon jetzt gut aufgestellt

Bei der Stadtmission Karlsruhe ist nun, Anfang September 2023, ein knapp zweijähriger Workshop zu Ende gegangen. Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleiter:innen wurden auf das neue Verfahren sensibilisiert, haben die Arbeitsabläufe genauestens beobachtet, ausgewertet und umgestellt. „Mit Karla Kämmer und ihrem Team hatten wir eine erfahrene Beraterin an unserer Seite, die auch mal den Finger in die Wunde gelegt hat und aufgezeigt hat, wo etwas zu verbessern ist – auch wenn man das vielleicht nicht gerne hört“, so die Pflegedirektorin Simone Bohn.

Noch besteht eine Übergangsfrist, um die neue Personalbemessung anzuwenden. Spätestens ab der nächsten Pflegesatzperiode, d.h. zum 01.09.2024, gelten die neuen Regelungen. „Die Stadtmission ist schon jetzt auf einem guten Weg, ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis dahin alles umgesetzt haben werden“, sagt Bohn abschließend.