13.05.2023

Pflegepersonal geht auf die Straße

Immer am 12. Mai ist der Tag der Pflegenden und schon seit Jahren werden an diesem Tag nicht nur die Menschen in der Pflege gefeiert, sondern sie machen auf sich aufmerksam. Lautstark in diesem Jahr. Mitarbeitende der Evangelischen Stadtmission Karlsruhe sind auf die Straße gegangen um für den Pflegeberuf zu demonstrieren.

Tag der Pflege_web

Freitag, 12. Mai, die Bewohner:innen und Mitarbeitende des Seniorenzentrums Stutensee machen sich bereit, in wenigen Minuten geht der Demozug los. Etwa 30 Menschen, teilweise sogar Angehörige, setzen sich in Bewegung und demonstrieren für mehr Anerkennung, Respekt und bessere Rahmenbedingungen seitens der Politik. „Wir haben kaum noch Azubis in den letzten Jahren ausbilden können, der Beruf in der Altenpflege ist in ein schlechtes Licht gerückt worden“, sagt Sergej Schlender, Einrichtungsleiter im Seniorenzentrum Stutensee. Annett Houna, Pflegedienstleiterin, ergänzt: „Das Image muss sich dringend wieder ändern, auch dafür gehen wir heute auf die Straße und werden laut!“

Mit Ratsche, Fahnen und Plakaten setzt sich der Tross in Bewegung Richtung Neuer Markt in Stutensee. Immer wieder rappt es aus dem Lautsprecher: „Pflege ist Stolz, Pflege ist Mut, Pflege ist hart, Pflege tut gut“, den alle lautstark mitsingen. Es wird laut auf dem Weg durch Stutensee.

Am Neuen Markt, direkt neben der Michaeliskirche, nimmt die Kundgebung Aufstellung. An Passanten werden Flyer und Infos verteilt, man kommt kurz ins Gespräch.

Nach einer Ansprache von Schlender, es ist mittlerweile kurz nach 12 Uhr, machen die Teilnehmenden der Demo richtig Lärm, denn: #5nach12, so das Motto des Internationalen Tag der Pflegenden in diesem Jahr. Zeit zu handeln, Zeit, sich Gehör zu verschaffen: „Wir fordern mehr Respekt, mehr Wertschätzung – nur Klatschen reicht uns nicht mehr“, ruft Schlender laut und erntet viel Applaus. Es ist laut auf dem Neuen Markt in Stutensee.

Noch einmal erklingt der Pflegerap, dann wird es gemächlicher für die Bewohner:innen: Zu „Tulpen aus Amsterdam“ recken sie (fast 1.000) rote und gelbe Tulpen in die Höhe. Alle singen mit.

Danach setzt sich der Demozug wieder in Bewegung Richtung Seniorenzentrum Stutensee. „Wir haben heute gezeigt, dass wir da sind, wir haben gesagt, was wir uns wünschen – jetzt ist es an der Politik etwas zu verändern“, so Annett Houna abschließend.